Mein Blog ist für mich mehr als ein Ort, an dem ich Texte schreibe und veröffentliche. Er ist eins meiner wichtigsten Arbeitswerkzeuge, wertvoller Wissensspeicher, tiefgreifender Reflexionsort, mein digitales Notizbuch, flexible Planungshilfe, intuitiver Resonanzraum und kreative Spielwiese – und manchmal einfach ein treuer Begleiter durch die Jahreszeiten meines Lebens und Wirkens. Hier sammle ich Gedanken, entwickle Ideen (weiter), behalte den Überblick, bereite Wissen auf und reflektiere darüber, was im Fluss ist und was nicht, Innen wie Aussen, beruflich und privat. So hat sich mein Blog im Laufe der Zeit zu einem sehr vielseitigen Tool entwickelt, das mich auf verschiedenen Ebenen unterstützt und inspiriert.
Im Folgenden gebe ich dir einen Einblick in die verschiedenen Arten, wie ich meinen Blog als Tool nutze. Lets go!
Fokus & Deep Dive
Ich arbeite gerne in thematischen (Zeit)Räumen. Das können Monatsprojekte oder auch saisonale Themen-Sprints sein. Der Blog ist dabei mein zentrales Arbeitsfeld. Hier dokumentiere ich in entsprechenden Blogbeiträgen den Verlauf und die eventuellen Ergebnisse dieser Projekte. So nehmen vage Ideen konkrete Form an und teilweise entsteht hier auch Material, das ich später zu Workbooks, Kursinhalten oder Social-Media-Beiträgen weiterentwickel. Alles beginnt mit einem klar gesetzten Fokus: einem Thema, das ich mir ganz gezielt für einen bestimmten Zeitraum ins Zentrum hole, um konzentriert daran zu arbeiten.
Diese bewusste Fokussierung hilft mir, nicht in der Themenfülle zu versumpfen. Diese Neigung ist ja durchaus vorhanden 😉 Ich interessiere mich für viele Dinge und arbeite oft an mehreren Strängen parallel. Meine Monatsprojekte schaffen hier eine Art Brennglas. Anstatt mich zu verzetteln, lenke ich meine Energie für einen überschaubaren Zeitraum gezielt auf einen thematischen Schwerpunkt.
Die Blogbeiträge dienen dabei als eine Art offenes Projekttagebuch. Ich nenne sie in diesem Zusammenhang auch gerne Logbuch. Sie enthalten die Details zum jeweiligen Projekt. Hier halte ich Schritt für Schritt den gesamten Verlauf sowie Zwischen- und Abschlusserkenntnisse fest. So werden Entwicklungen und eventuelle Ergebnisse sichtbar, sowohl für mich als auch für die Blogleser. Dadurch entsteht eine gewisse Verbindlichkeit. Indem ich ein Thema bzw Projekt ankündige und die Umsetzung im Grunde öffentlich on the go dokumentiere, entsteht eine klare Ausrichtung, die mich motiviert und mir hilft, dranzubleiben.
Manche dieser Projekte sind sehr strukturiert, andere eher explorativ. Manchmal arbeite ich auf ein konkretes Ergebnis hin, zum Beispiel eine vertiefende Serie, ein Angebot oder ein Produkt. Manchmal geht es eher um das Eintauchen in ein Thema, um das Sammeln und Verdichten von Wissen. Der Blog ist in jedem Fall der Ort, an dem diese Arbeit sichtbar und greifbar wird.
Struktur & Planung
Ich nutze meinen Blog auch ganz gezielt als Planungswerkzeug, und dabei spielen meine Seasons-Listen die Hauptrolle. Ich liebe sie! Seit Mitte 2023 plane ich damit mein Jahr, sowohl beruflich als auch privat.
Meine Seasons-Listen orientieren sich an den fünf Wandlungsphasen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Diese Zyklen spiegeln die natürlichen Bewegungen und Energien wider, die in uns und um uns herum wirken. Ich teile mein Jahr dafür in vier überschaubare Abschnitte – die Jahreszeiten – mit kürzeren Übergangsphasen dazwischen – den sogenannten Dojo-Zeiten. Diese Einteilung fühlt sich für mich sehr stimmig an. Sie verbindet mich mit dem natürlichen Rhythmus des Jahresverlaufs und gibt mir gleichzeitig eine klare Struktur.
Statt große Jahresziele festzuschreiben, setze ich meinen Fokus quartalsweise. Das macht meine Planung flexibel, lebendig und motivierend. Drei Monate sind lang genug, um einzelne Aspekte wirklich festzulegen, aber kurz genug, um anpassungsfähig zu bleiben und bei Bedarf Kurskorrekturen vorzunehmen. So behalte ich den Überblick, ohne mich zu überfordern.
In meinen Seasons-Listen achte ich auf eine gute Balance zwischen To-Do’s, Ta-Da’s und To-Be’s. Neben konkreten Aufgaben und Zielen bekommen also auch Genuss und Vergnügen ausgiebig Platz. Es geht mir nicht nur darum, etwas „abzuarbeiten“, sondern den gesamten Weg, mitsamt seinen Umwegen, Überraschungen und Entwicklungsschleifen, bewusst zu erleben, zu gestalten und zu geniessen.
Der Blog ist dabei mein organisatorisches Rückgrat, eine Art Leitplanke. Hier halte ich fest, welche Themen und Projekte in welchem Monat bzw in welcher Jahreszeit im Mittelpunkt stehen, plane neue Blogbeiträge, Aktionen und Angebote und lege kleinere und größere inhaltliche Etappen fest. Meine Planung verbindet Struktur und Flow. So entsteht ein organischer und dennoch klar gegliederter Rahmen, der mir Orientierung gibt, ohne meinen kreativen Spielraum einzuengen – und genau das spiegelt sich auch im Blog wider.
Review & Reflexion
Am Ende eines Monats, einer Themenphase oder Season nehme ich mir bewusst Zeit für Auswertungen und Rückblicke. Diese Reviews sind ein zentrales Element sowohl in meiner Arbeitsweise als auch im Blog. Sie helfen mir, Erkenntnisse zu sammeln, Entwicklungen sowohl zu erkennen als auch zu dokumentieren, eventuelle Anpassungen vorzunehmen und einzelne Inhalte später gezielt weiterzuverarbeiten.
Im Mittelpunkt stehen dabei meine Monatsrückblicke, die ich regelmäßig im Blog veröffentliche, dicht gefolgt von den Jahresrückblicken, die natürlich in größeren Abständen erscheinen 😉 In diesen Formaten halte ich fest, was in den vergangenen Wochen oder Monaten geschehen ist. Ich schaue darauf, welche Themen präsent waren, welche Projekte sich wie entwickelt haben, was gelungen ist und wo vielleicht auch etwas ins Stocken geraten ist. Diese Reflexion ist für mich eine wichtige Gelegenheit, innezuhalten und bewusst wahrzunehmen, was tatsächlich los war.
Monats- und Jahresrückblicke haben dabei jeweils ihren eigenen Charakter und Fokus. Monatsrückblicke sind wie ein kurzes Innehalten am Wegesrand. Sie halten frische Eindrücke fest, machen aktuelle Entwicklungen sichtbar und helfen mir, laufende Themen bewusst weiterzuführen oder gegebenenfalls neu auszurichten. Sie sind nah am Geschehen und dementsprechend lebendig. Jahresrückblicke hingegen haben eine andere Tiefe. Sie bündeln und verdichten, schaffen Abstand und Überblick. Ich betrachte größere Zusammenhänge, erkenne rote Fäden, Wendepunkte und wiederkehrende Themen. Während Monatsrückblicke eher prozessbegleitend sind, markieren Jahresrückblicke für mich Meilensteine und einen bewussten Übergang und Abschluss.
Gemeinsam ist allen Rückblicken, dass sie Momente des Bilanzierens, Loslassens und Neu-Ausrichtens markieren. Sie machen den Prozess sichtbar und würdigen das Erlebte. Für mich sind die Rückblicke ein wichtiger Kompass, um auf Kurz oder Lang zu erkennen, welche Themen im häufig doch sehr schnellen Auf und Ab des Lebens wirklich zentral stehen.
Diese Praxis des Zurückblickens und Reflektierens schafft einen lebendigen Rhythmus aus Tun und Innehalten. Der Blog wird dadurch nicht nur zum Ort des Entstehens und Veröffentlichens, sondern auch zum Ort des (Ein)Sammelns und Reflektierens – und dadurch zum Resonanzraum, in dem Erfahrungen nachklingen können, bevor Neues entsteht.
Expertise bündeln & zeigen
Mein Blog ist auch ein Ort, an dem ich mein Wissen sortiere, aufbereite und teile. Ich beschäftige mich mit vielen Themen: von Human Design und Coaching über Yoga, TCM und Jahreszyklen bis hin zu Schreibprozessen. Der Blog hilft mir, diese Vielfalt sichtbar und greifbar zu machen. So entstehen Fachartikel, Glossare und thematische Blogreihen, die einzelne Aspekte strukturieren, inhaltlich in der Tiefe beleuchten und teilweise auch miteinander verweben.
Für mich ist das Schreiben eine Form des Denkens. Indem ich Themen ausarbeite, ordne ich sie – in erster Linie für mich selbst. Komplexe Inhalte werden (mir) klarer, Zusammenhänge sichtbarer, und das, was sonst lose nebeneinanderstehen würde, fügt sich zu einem größeren Ganzen. Der Blog ist damit eine Art lebendiges Wissensarchiv – immer im Werden, vermutlich nie wirklich abgeschlossen.
Gleichzeitig ist er ein Fenster nach außen. Potenzielle Kund:innen und interessierte Leser:innen können hier sehen, wie ich arbeite, wie ich denke und welche Themen mich bewegen. Sie bekommen ein Gefühl für meine Herangehensweise, meine Haltung und meinen Stil. Das passiert ganz organisch. Ich nutze meinen Blog nicht strategisch als Marketinginstrument – und trotzdem entsteht durch die Kontinuität und Tiefe der Inhalte ein sehr klarer Eindruck von meiner Expertise. Das ist ein wunderbarer Nebeneffekt, den ich sehr schätze!
Viele meiner Blogbeiträge sind außerdem Ausgangspunkte für vertiefende Angebote: Aus Artikeln werden Workbooks, aus Blogreihen entstehen Kurse oder Programme. Andere Texte bleiben eigenständig – als fundierte Impulse, die Wissen weitergeben und zur Selbstreflexion anregen.
So wird der Blog auf natürliche Weise zur Visitenkarte meiner Arbeit. Nicht, weil ich aktiv „verkaufe“, sondern weil ich sichtbar mache, was mich interessiert, womit ich mich beschäftige, was ich kann und was ich einbringe. Für mich ist das die stimmigste Form, meine Expertise zu zeigen: durch gelebte Praxis, durch Inhalte mit Substanz und durch die Freude, mich in Themen zu vertiefen und meine Entdeckungen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu teilen.
Schreibfreude & Spielwiese mit persönlichen Einblicken
Und nicht zuletzt ist mein Blog auch einfach: mein Raum. Ein Ort, an dem Texte aus purer Lust am Schreiben entstehen, aus Neugier, aus Momenten des Innehaltens, aus plötzlichen Gedankenblitzen, inspirierenden Beobachtungen und spielerischen Blogformaten. Nicht alles folgt einem Plan, vieles basiert auf Lust und Laune und genau das macht diesen Bereich so lebendig und für mich so wertvoll.
Hier hat alles Platz, was nicht in eine feste Struktur passt: lose Fäden, Zwischengedanken, persönliche Einblicke, kleine Fundstücke und Verbindungen zwischen Themen, die sich oft erst im Schreiben zeigen. Typische Beispiele dafür sind Formate wie #wmdedgt („Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“), in denen ich Einblicke in meinen Alltag gebe, oder 12von12, bei dem ich den 12. eines Monats in 12 Fotos und kurzen Texten dokumentiere. Ebenfalls ein fester Bestandteil dieser kreativen Spielwiese ist meine Gedankenblitze Kolumne – ein Ort für spontane Ideen, kurze gedankliche Ausflüge und thematische Querverbindungen, die keinen festen Rahmen brauchen, und genau dadurch besonders lebendig sind.
Oft entstehen gerade in diesen freien Texten und Formaten die spannendsten Querverbindungen – zwischen Fachlichem und Persönlichem, zwischen scheinbar getrennten Bereichen, zwischen Innenwelt und Außenwelt, zwischen dem, was geplant war, und dem, was sich einfach im Moment zeigt. In diesen Momenten schreibe ich nicht, weil ich MUSS, sondern weil ich WILL.
Der Blog wird zur Spielwiese, auf der ich meine ganz eigene Sicht auf die Dinge ausdrücke und den Blick hinter die Kulissen erlaube – ungefiltert, ohne Vorgaben, ohne Ziel. Diese freie Schreibbewegung hält meinen kreativen Muskel geschmeidig. Sie sorgt dafür, dass mein Blog nicht zu einem reinen „Content-Kanal“ verflacht, sondern ein lebendiger Ort bleibt: offen, überraschend, wandelbar.
Gerade diese Mischung aus Struktur und Spiel, Fokus und freiem Fließen macht für mich den besonderen Reiz des Bloggens aus. Neben all der Planung, den Projekten und der Wissensvermittlung haben hier auch einfach Freude, Entdeckergeist und persönlicher Ausdruck ihren Platz.
Fazit – Mein Blog als TOOL
Ich liebe an meinem Blog nicht nur, dass er mit mir wächst und dabei meine Themen und Entwicklungsphasen widerspiegelt, sondern ganz besonders liebe ich auch, dass sich in ihm Struktur und Intuition, Planung und Flow, Fokus und freies Entfalten miteinander verbinden. Gleichzeitig ist er ganz konkret mein ganz persönlicher Werkzeugkasten. Mein Blog hilft mir, Themen zu fokussieren, Inhalte zu planen, Wissen zu ordnen, Ereignisse zu reflektieren und meine Schreiblust auszuleben. Dabei begleitet er mich durch kreative Zyklen, dokumentiert Entwicklungen, inspiriert nächste Schritte und erinnert mich gleichzeitig an die Freude des Schreibens selbst. Ob als persönliche Werkstatt, öffentliches Archiv oder Plattform für mein Wirken – mein Blog ist ein integraler Bestandteil meines persönlichen und beruflichen Daseins und ein lebendiger Raum, in dem Innen und Außen, Denken und Fühlen, Tun und Sein immer wieder neu miteinander in Beziehung treten.

