Es heißt ja immer so schön, man solle seine Komfortzone verlassen. Wegen persönlichem Wachstum und so.
Ich finde es viel wichtiger, seine Konfortzone gut zu kennen, und die auch zu hegen und zu pflegen!
Denn dort können wir entspannen!
Es ist ein Ort, an dem wir uns zurücklehnen und loslassen können.
Ein Ort, an dem wir all die wichtigen (Lebens)Erfahrungen verdauen und verarbeiten können.
Ohne Komfortzone keine Wachstum, sondern bloß Stress!
Und bei Stress keine wirkliche Integration!
Ein Blick durch die Nervensystem-Brille
Wir alle haben ein sogenanntes Stresstoleranzfenster. Dieser Begriff (Window of Tolerance) wurde von Daniel Siegel geprägt. Damit lassen sich unterschiedliche Level nervöser Erregung beschreiben. Einfach gesprochen lässt sich das mit der Komfortzone gleichsetzen. Innerhalb dieses Stresstoleranzfensters sind wir in der Lage, sowohl körperliche als auch emotionale Aktivierungen tolerieren zu können OHNE dass wir in eine der Überlebens-/Bewältigungsstrategien, sprich: in den Kampf-, Flucht-, Estarren- oder Fawning-Modus, rutschen müssen.
Auch wenn körperliche oder emotionale Zustände innerhalb des Stresstoleranzfensters durchaus auch mal herausfordernd sein können, fühlen wir uns in diesem Bereich, mit dem was wir empfinden und wahrnehmen, sicher genug um nicht in besagte Überlebensstrategien zu wechseln. Wir können das, was passiert, unsere Eindrücke, Empfindungen und Reaktionen halten ohne in den Stress-Modus zu kippen.
Und genau diese Sicherheit innerhalb unserer persönlichen Komfortzone braucht es für Wachstum!
Wenn wir uns wohl und sicher genug fühlen, was übrigens immer ein sehr subjektives Emfinden ist, können wir beginnen die Grenzen unserer Komfortzone auszudehnen. Meistens machen wir das danna auch ganz automatisch, denn es ist im Grunde ein ganz natürlicher Impuls, dass wir zu lernen und uns weiterzuentwickeln wollen – wenn eben die Rahmenbedingungen stimmen.
Natürlich können wir unsere Komfortzone gerne auch mal verlassen! Genau genommen sollte das aber nicht die Regel sein, denn das würde, zumindest aus Nervensystem-Sicht, Überforderung mit sich bringen und dadurch auf Dauer zu Erschöpfung und Burnout führen.
Im Idealfall hangeln wir uns also an den Grenzen entlang, stippen auch mal über die Grenzen drüber und bewegen uns aus der Komfortone heraus, wenn wir Lust dazu haben und uns abenteuerlustig fühlen. Und in der restlichen (überwiegenden) Zeit sorgen wir immer wieder ausreichend für Sicherheit und Entspannung INNERHALB der Komfortzone. Die Grenzen werden dann von sich aus „dehnbarer“ und die Lust, neue Ufer zu entdecken, nimmt zu. Mit anderen Worten: wir vergrößern unser Stresstoleranzfenster.
Balance ist das Stichwort
Es braucht also beides, in ausgewogenem Maße: spannende Impulse, die Lust darauf machen die Grenzen der Komfortzone auszukundschaften, um neue Erahrungen zu machen, zu lernen, sich auszuprobieren, Herausforderungen zu meistern, neue Seiten an sich kennenzulernen, Fähigkeiten zu entwickeln. Und dann den Rückzug in den sicheren Hafen, um all das zu integrieren, was wir erlebt haben und um aufzutanken für neue Abenteuer.
Selbstreflexion
Schritt 1:
Wo ist deine Komfortzone?
Wo oder bei wem fühlst du dich so richtig wohl?
Was gibt dir ein Gefühl von “alles kann, nichts muss”?
Wo kannst du einfach sein, wie du bist?
Bei wem musst du deinen Bauch nicht einziehen?
Wann und wo kannst du loslassen und Kraft tanken?
Halte dich bewusst dort auf, in deiner Komfortzone!
Machs dir da so richtig kuschelig und feier das!
Schritt 2:
Wo möchtest du hin?
Für welche Erfahrungen möchtest du deine Komfortzone ausdehnen?
Und warum ist dir das wichtig?
Schritt 3:
Was wär ein erster kleiner Schritt in diese Richtung?
Was noch?
Und wie kannst du unterwegs immer wieder an die Ressourcen aus deiner Komfortzone (Schritt 1) anschließen?
Mehr davon?
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Ich stimme dir absolut zu. Du bringst es gut auf den Punkt!
hey angela, danke fürs vorbeischauen und vor allem auch fürs kommentieren! das freut mich immer sehr! und spannend zu hören bzw zu lesen, dass du das auch so siehst! lg